Am 20. September traf man sich zur Herbst-Fahrradtour, die uns, von Hadi organisiert, wieder in die Landschaft nördlich von Berlin führte. Treffpunkt war der S-Bahnhof Oranienburg. Nachdem (fast) alle Hottes Pinkelschlüssel ausprobiert hatten, ging es am Lehnitzsee entlang auf die B273 Richtung Schmachtenhagen. Ein toter Waschbär grüßte aus dem Straßengraben.
In Schmachtenhagen, das als erste Rast auserkoren war, erwartete uns ein ländlicher Bauernmarkt. Bier und ähnliches mussten allerdings zum Klang einer örtlichen Musikkapelle konsumiert werden, was nicht alle begeisterte. Danach ging es dann auf wunderbar ruhigen Waldwegen durch das Oberhavelland, an Bernöwe und Wittenberg vorbei nach Liebenwalde, das wir vor Jahren schon einmal auf einer solchen Tour durchquert hatten. Am Vosskanal entlang erreichten wir Bischofswerder.
Auf dem Gelände des einstigen Gestüts (1789) wurde nach der Wende ein Wellness- und Tagungshotel, der Preußische Hof, errichtet. Dieser war Ziel für unser Mittagessen – und die Sonne hatte ein Einsehen und ließ uns im Freien speisen.
Interessant ist auch ein Blick auf die wechselvolle Geschichte dieses Ortes: Nach dem sog. 2. Märkischen Gestüt befanden sich hier u.a. die Reichsfachschule des Schuhmacherhandwerks sowie später das Institut zur Ausbildung von Funktionären für die Sozialistische Landwirtschaft.
Uns hat es jedenfalls geschmeckt, und wir setzten die Fahrt Richtung Neuholland fort. Diese Siedlung heißt tatsächlich so, weil sie einst von Holländern errichtet wurde. Entlang der L213, danach quer durch den Wald Richtung Oder-Havel-Kanal erreichten wir schließlich Malz, einen weiteren Höhepunkt unserer Tour. Hier wartete zwar kein Bier – wie der Name vielleicht erwarten ließe – dafür aber leckerer Kaffee und Kuchen auf uns. Einige mussten des großen Appetits wegen nachordern, und so kam die Bäckerei zum absoluten Hoch ihres Samstag-Jahresumsatzes. Weiter ging es am Kanal entlang zum Lehnitzsee, wo ein Seerestaurant zum letzten Bier einlud. Nachdem auch dieses ausgetrunken war, blieben noch ein paar km zum Ende unserer Tour, dem S-Bahnhof Oranienburg. Wir bedankten uns zum Abschied für die Vorbereitung und Organisation der Fahrt – die Wege waren diesmal alle so gewählt, dass sie auch Melitta gefallen hätten (die aber leider nicht dabei war).